A m letzten Wochenende gingen die drei Löhner Musketiere (Andre Düsterhöft, Jannik Hartmann und Steffen Biermann) bei einem Einladungswettkampf für Zehnkämpfer in Gütersloh an den Start. Das vorgegebene Ziel war, die Qualifikationsnorm für die Deutschen Titelkämpfe im Zehnkampf zu knacken. 6000 Punkte mussten hierfür erkämpft werden. Und das klappte für zwei Athleten schon beim ersten Anlauf . Mit 6627 Punkten für Andre Düsterhöft und 6479 Punkten für Jannik Hartmann standen am Ende zwei Topresultate in der Ergebnisliste und damit der Freifahrschein für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Vaterstetten bei München im August 2014.


Natürlich bedeuten diese Punktzahlen auch persönliche Bestleitungen, und das zu einem Zeitpunkt im Jahr, an dem noch aus dem vollen Training heraus keine optimalen Leistungen möglich sind. Demzufolge werden die Ziele neu gesteckt. Kalle Held setzt an dieser Stelle die 6666 Punkte als primäre Schallmauer  an, und dann sind irgendwann auch die 7000 Punkte realisierbar.

Steffen Biermann, der nach den ersten Disziplinen noch in Führung lag, brach den Zehnkampf nach vier Disziplinen ab. Steffen befindet sich zurzeit am Ende seiner Berufsausbildung in der finalen Prüfungsphase und da ist der Kopf dann doch nicht so wirklich frei für den Sport.ber sein Weitsprungergebnis von 6,94 Metern ließ schon ahnen, was in vier Wochen bei den Westfälischen Meisterschaften in Bad Oeynhausen möglich sein wird.

Anders erging es Andre und Jannik. Sie puschten sich gegenseitig von Disziplin zu Disziplin und überzeugten durch konstant gute bis sehr gute Leistungen. Einzige Schwachstellen waren bei Andre an diesem Wochenende vielleicht der 400 Meterlauf und der Speerwurf, bei Jannik ebenfalls der Langsprint und die 1500 Meter.

Und dabei begann der Zehnkampf alles andere als optimal. Typisches Beispiel die erste Disziplin. Der erste Start war dann gleich ein Fehlstart von Andre, da stand er kurz vor der Disqualifikation. Denn laut Regelwerk ist nur ein Fehlstart erlaubt. Der Starter schoß  dazu den Lauf aber erst nach 60 Metern zurück. Dann der zweite Lauf mit einem überragendem Sieger: Jannik Hartmann.  Aber: die Zeitmessanlage hatte nicht ausgelöst. Die Zeiten waren auf dem Bildschirm der Zeitmessanlage nicht abzulesen. Also wurde der Wettkampf neutralisiert. Der Neustart erfolgte dann eine Stunde später. Da war eine Menge Adrenalin vergeudet und die Körner fehlten dann bei der fünften Disziplin am ersten Tag ,dem 400-Meterlauf. Bei dieser Panne blieb es dann aber glücklicherweise. Aber die etwas schwächeren Zeiten über die 400 Meter sind somit wohl zu erklären.

Andre und Jannik liefen trotz der Startermisere persönliche Bestzeiten im Sprint mit 11,86 bzw. 11,38 Sekunden. Andre sprang persönliche Bestweite mit 6,34 Metern. Jannik überquerte ebenso wie der Ex-Hochspringer Andre die Höhe von 1,94 Metern, im Kugelstoßen wurden gute – wenn auch durchaus noch zu verbessernde- Weiten erzielt. Man lag also weit über Plan. Diese Tendenz wurde dann am zweiten Tag untermauert, indem – abgesehen von der schwachen Speerwurfleistung Andres- nur gute bis sehr gute Resultate erzielt wurden. Zehnkampfcoach H.J.Hammer löste Kalle Held am zweiten Tag ab und betreute die beiden Zehnkämpfer mit der gewohnten Routine und Fachkompetenz. Die Zusammenarbeit der Löhner und Bünder Trainer funktioniert immer besser und ist damit eine Grundlage für die Entwicklung der heimischen Mehrkampfszene. Als sehr gute Resultate sind auf Seiten von Andre die 1500 Meterzeit in 4:29,96 und die Stabhochsprungleistung mit 4,50 Metern zu sehen. Jannik überzeugte über die Hürden in 16,12 Sekunden und mit einer sehr guten Speerwurfweite von 51,19 Metern.

Am Ende des langen Wochenendes waren alle Beteiligten mehr als zufrieden und man ist sich sicher, dass die drei Zehnkämpfer vielleicht an den wohl größten Löhner Erfolg im Mannschaftszehnkampf werden anknüpfen können. Denn gerade in Vaterstetten wurden die Löhner Zehnkämpfer  am 31.08.1996 schon einmal deutsche Vizemeister in der Mannschaftswertung. Und auch da hatte die Konkurrenz die Löhner nicht auf dem Zettel und so standen die vier Löhner  Marek Görlich, Tim Werner, Daniel Soboll und Jan-Christian Wietfeld völlig überraschend als Zweite auf dem Podest. Manchmal werden Träume wahr und in Löhne darf mal wieder geträumt werden.