Vier Athletinnen von der LG Bünde-Löhne mischen bei den Deutschen Meisterschaften der U23 mit.

Sarina Brockmann mit Pech im Hochsprung. Veranstaltet vom Niedersächsischen Leichtathletik-Verband traf sich die Deutsche U23-Elite im Jahnstadion Göttingen, um ihre Deutschen Meister zu ermitteln. Mit Sarina Brockmann, Marlena Kahl, Nina Wältz und Leticia Heinrichs hatten sich vier Athletinnen von der LG Bünde-Löhne für das Finalwochenende qualifiziert. Sarina Brockmann hätte in sechs Disziplinen starten können, verzichtete aber auf zwei, weil das volle Pensum nicht zu stemmen gewesen wäre. So ging sie über 100 Meter, Hochsprung und Weitsprung als Einzelsportlerin an der Start. Marlena Kahl, eigentlich noch U20-Athletin, startete über 100 Meter Hürden. Und mit ihren Kolleginnen Nina Wältz und Leticia Heinrichs gingen die beiden noch mit der Staffel über 4 x 100 Meter an den Start.

Sarina Brockmann hatte sich für die 100 Meter am 21. Mai in Oer-Erkenschwick mit neuer persönlicher Bestzeit von 12,13 Sekunden qualifiziert. Um sich für das Halbfinale zu empfehlen, hätte sie diese Leistung zumindest bestätigen müssen. Das war bei 0,6 Metern pro Sekunde Gegenwind allerdings nicht so einfach. Von den 32 gemeldeten Athletinnen gingen 29 an den Start. Das führte zu vier Vorläufen, bei denen sich die ersten drei sicher für das Halbfinale qualifizierten. Zusätzlich waren die vier Zeitschnellsten mit dabei. Sarina Brockmann startete auf Bahn zwei und lief ein gutes Rennen. Mit 12,18 Sekunden lief sie als Viertplatzierte ein, doch die reichten nicht für das Halbfinale. Der dritte Vorlauf war der schnellste. Aus diesem Lauf qualifizierten sich sechs Teilnehmerinnen, wobei Chelsea Port Le Roi mit 12,13 Sekunden als die Viert-Zeit-schnellste durchaus in Reichweite von Sarina Brockmann war. Deutsche Meisterin ist Talea Prepens in 11,45 Sekunden.

Nach ihrem Vorlauf hatte die Löhnerin knapp zwei Stunden Zeit, um sich für den Hochsprung-Wettkampf vorzubereiten. Hier nahm sie die ersten beiden Höhen von 1,60 Meter und 1,65 Meter jeweils im ersten Versuch. Die 1,70 Meter riss sie im ersten Versuch, machte dann aber im zweiten Versuch alles klar. Nun lagen für Brockmann 1,74 Meter auf. Dass sie diese Höhe beherrscht, hat sie am 14. Mai bei den OWL-Meisterschaften in Minden gezeigt, als sie sich mit 1,75 Meter und neuer persönlicher Bestleistung für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert hatte. Zunächst scheiterte Sarina Brockmann zweimal an 1,74 Meter. Bei ihrem entscheidenden dritten Versuch störte sie bei der mentalen Vorbereitung irgendetwas, so dass sie sich neu konzentrieren musste. Sie lief an und war gefühlt schon über der Latte, als diese doch noch fiel. Da hatte Sarina Brockmann reichlich Pech. Am Ende landete sie mit übersprungenen 1,70 Meter auf Rang fünf und ließ immerhin Marie Jung vom SSV Ulm (1,70 m) und die Frankfurterin Maike Schuster (1,65 m) hinter sich.

 Deutsche Meisterin ist die Berlinerin Blessing Enatoh mit 1,81 Meter, gefolgt von Jara Ellinger (TSG Heilbronn) und Joana Herrmann (SV Riesenbeck) mit jeweils 1,78 Meter.
Marlena Kahl hatte sich vor sechs Wochen, ebenfalls in Minden, für die Deutschen Meisterschaften der 100 Meter Hürden qualifiziert. Ihre dortige Siegerzeit von 14,66 Sekunden war zugleich neue persönliche Bestzeit. Die Konkurrenz und die Regeln in Göttingen waren derart, dass die vier Vorläufe als Halbfinale gewertet wurden. Das heißt, es qualifizierten sich nur die Sieger der Vorläufe und die vier Zeitschnellsten für das Finale. Gemeldet hatten 33 Athletinnen, an den Start gingen 32. Und mit ihrer Bestzeit von 14,66 Sekunden rangierte Marlena Kahl vor dem Wettkampf auf Platz 27. Dennoch ist die Qualifikation für die U23-DM an sich schon ein großartiger Erfolg, da die 18 Jährige noch bei den U20 starten könnte. Marlena Kahl kam nicht gut aus dem Startblock und lief der Konkurrenz folglich hinterher. In einer Zeit von 15,43 Sekunden wurde sie Letzte. Deutsche Meisterin ist Franziska Schuster vom TSV Bayer Leverkusen in 13,31 Sekunden.

Am Sonntagmorgen stellte sich zunächst die 4x100 Meterstaffel der LG Bünde-Löhne der starken Konkurrenz. Es gab zwei Zeitläufe mit insgesamt 15 Vereinsstaffeln, wobei Wattenscheid kurzfristig verzichtete. Die LG Bünde-Löhne mit Marlena Kahl, Sarina Brockmann, Nina Wältz und Leticia Heinrichs war dem zweiten Lauf zugeordnet und lief auf der Innenbahn. Zunächst produzierte Nicole Krieger vom TSV Bayer 04 Leverkusen einen Fehlstart, so dass die gesamte Staffel disqualifiziert wurde. Der zweite Start glückte, und die LG Bünde-Löhne kam auch durch. Aber offensichtlich funktionierten nicht alle Wechsel, so dass mehr als der letzte Platz 13 mit der Zeit von 49,74 Sekunden nicht drin war. Damit verfehlten sie auch ihr persönliches Ziel, eine Zeit unter 48 Sekunden zu laufen. Deutscher Meister ist die LG Stadtwerke München in 45,59 Sekunden.

Der Abschluss zweier Wettkampftage blieb aus Löhner Sicht Sarina Brockmann vorbehalten. Im Weitsprung am Sonntagnachmittag versuchte sie, von insgesamt 16 Teilnehmerinnen im ersten Durchgang unter die besten Acht zu gelangen. Denn nur die besten Acht bekamen drei weitere Versuche. Sarina Brockmann war mit Empfehlung von 5,98 Metern, ihrer persönliche Bestweite, aufgestellt bei den westfälischen Meisterschaften in Lage vor drei Wochen, nach Göttingen gereist. Und exakt diese 5,98 Meter hätten auch für Platz acht gereicht. Doch die Löhnerin blieb unter ihren Möglichkeiten. Der zweite Versuch war mit 5,65 Metern der beste. Ihren ersten Versuch schloss sie mit 5,53 Metern ab, den dritten Versuch mit 5,49 Metern. Deutsche Meisterin ist Mikaelle Assana vom SCL Heel Baden-Baden mit 6,54 Meter.